Neues Projekt der Klassen 8 und 9 zur Förderung der Lesekompetenz

Am Progymnasium hat das Vorleseprojekt mit einer Novelle des früher bekannten Autors Jakob Wassermann begonnen: „Das Gold von Caxamalca“. Lehrer der Klassen 8 und 9 lesen abwechselnd Abschnitte aus der Novelle vor, drei bis vier Mal pro Woche für etwa 10 Minuten. Die Lektüre diente außerdem der Einstimmung und Vorbereitung auf  einen Besuch der Inka-Ausstellung im Linden-Museum in Stuttgart.

Aber darüber hinaus soll das Vorlesen weiterhin einen festen Platz im Umterricht behalten. Geplant sind Vorlesezyklen zu Märchen und Sagen, zu Epen der Antike und des Mittelalters sowie Gedichte.

Nicht nur im Kleinkindalter stärkt Vorlesen die Lesekompetenz von Teenagern. Der Effekt im Kleinkindalter ist spätestens seit einer OECD-Studie ziemlich bekannt und allgemein anerkannt. Bei 15-jährigen Schülern, die in Deutschland an den PISA-Bildungstests teilgenommen hatten, lagen die Leseergebnisse im Schnitt um 51 Punkte höher, wenn ihre Eltern ihnen im Kleinkindalter vorgelesen hatten. Zum Vergleich: 39 Punkte entsprechen dem Fortschritt zwischen zwei Schuljahren.

Darüber hinaus ist durch eine Studie der Pädagogischen Hochschule Weingarten aber die Vermutung bestätigt worden, dass auch das regelmäßge Vorlesen im Unterricht für Schüler der Mittelstufe kompetenzsteigernd wirkt.

Quelle: http://www.lesefoerderung-durch-vorlesen.de/de/

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Leseförderung durch Vorlesen - Forschungsprojekt der Pädagogischen Hochschule Weingarten

Beschreibung:
Seit 2010 wurde das Projekt „Leseförderung durch Vorlesen“ unter der Leitung von Professor Dr. Jürgen Belgrad von der Pädagogischen Hochschule Weingarten an zahlreichen Grund-, Haupt-, Werkreal- und Realschulen in Baden-Württemberg durchgeführt. Bei mehr als 10.000 Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 2 bis 8 wurde mittels eines normierten Lesetests die basale Lesekompetenz vor Beginn des Vorlesens und dann erneut nach dem 13- bis 15-wöchigen Projekt gemessen. Die Ergebnisse der Studien zeigen, dass sich die Lesekompetenz der Schüler signifikant verbessert, wenn die Lehrerin oder der Lehrer regelmäßig drei- bis viermal in der Woche 10 bis 15 Minuten lang im Unterricht vorliest. Im Durchschnitt aller Alterststufen stieg der Lesequotient um etwa 10 Punkte, dies entspricht fast einer kompletten Lesestufe von fünf möglichen. Ein weiterer wichtiger Effekt des regelmäßigen Vorlesens ließ sich anhand der Studienergebnisse nachweisen: Die teilnehmenden Schüler gewannen deutlich mehr Lust am Vorlesen und viele wollten danach sogar selber lesen (Steigerung von 47% auf 57%). Jungen profitierten vom Vorlesen fast genauso stark wie Mädchen. Die Wissenschaftler empfehlen, regelmäßige Vorlesezeiten sowohl in der Primar- als auch in der Sekundarstufe im Curriculum zu etablieren. Neben der Verbesserung der basalen Lesefähigkeit und des grundlegenden Textverstehens kann damit auch eine Verbesserung des Klassenklimas und der Arbeitsatmosphäre erreicht werden.

Bildungsbereich:

  • Grundschule
  • Sekundarstufe I

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Information für interessierte Leser: „Das Gold von Caxamalca“

Das Gold von Caxamalca ist eine historische Erzählung von Jakob Wassermann, die 1923 in Wien in dem Buch Der Geist des Pilgers erschien. Erzählt wird von der Gefangenschaft und dem Sterben des Inka-Herrschers Atahuallpa während eines Feldzugs unter General Francesco Pizarro gegen die Peruaner in den Jahren 1532 und 1533 aus der Perspektive des Ich-Erzählers Domingo de Soria Luce. Handlungsort ist wie schon im Titel festgestelt, die alte Inkastadt Cajamarca. Höhepunkt der Handlung ist die „Schlacht von Cajamarca„, die Hinrichtung des Inka-Herrschers und das Massaker an den Inka.

Als Quelle diente Wassermann das Buch Conquest of Peru von William Hickling Prescott aus dem Jahr 1847.

In Wassermanns Darstellung der Ereignisse stehen die maßlose Goldgier der Spanier sowie die Unreinheit, die mit ihnen über das Land gekommen ist und Atahuallpa lähmt, im Mittelpunkt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Gold_von_Caxamalca

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Online-Text zum Selberlesen:

http://gutenberg.spiegel.de/buch/3047/1

 

 

 

 

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